Samstag, 25. August 2018 - 20:00
Bildervortrag & Diskussion mit Aktivist*innen aus dem besetzten Hambacher Wald Freitag
-Infos zur Waldbesetzung & Perspektiven des Widerstands gegen die drohende Räumung ab dem 22.8.-
Trotz des Pariser Klimaabkommens, dem wahrscheinlichen Scheitern der deutschen Klimaziele im Jahr 2020 und vielfachen Bekundungen zum Klimaschutz soll in Deutschland wertvoller Wald dem Braunkohletagebau weichen. Der Hambacher Wald existiert seit der letzten Eiszeit und ist damit einer der ältesten Wälder Deutschlands.
TAGEBAU & FOLGEN
Seit 1978 wurde der größte Teil des Hambacher Waldes gerodet, um Platz für den Braunkohleabbau zu machen. Statt eines Waldes befindet sich dort jetzt ein riesiges, bis zu 500 Meter tiefes Loch. Um zu verhindern, dass der Tagebau voll läuft werden ständig große Mengen Grundwasser abgepumpt, mit spürbaren Effekten bis in die Niederlande. Dazu kommen die Kohlendioxid-Emissionen: Die Braunkohlekraftwerke sind in Deutschland für nahezu 50% der CO2-Emissionen im Kraftwerksbereich verantwortlich. Vor Ort wird aber nicht nur der Wald vernichtet: Die Menschen, die in der Umgebung wohnen, werden vertrieben und ganze Dörfer verschwinden.
BESETZUNG & WIDERSTAND
2012 begannen die ersten Menschen den Wald durch den Bau von Baumhäusern und die Errichtung eines Wiesencamps zu schützen. Sie wenden sich nicht nur gegen die Zerstörung vor Ort, sondern kritisieren auch die Ausbeutung von Natur und Mensch weltweit. Im vergangenen Winter sollten große Teile des alten Waldes gerodet und die Baumhaus-Besetzungen geräumt werden. Ein entschlossener und breiter Widerstand bewirkte allerdings einen vorläufigen Rodungsstop. Die Rodungen ab Oktober diesen Jahres wurden jedoch genehmigt und vieles deutet darauf hin, dass es zwischen dem 22.8. und 22.9. zu einem Räumungsversuch der Besetzung kommen wird. Ein entschlossener Widerstand kann und muss das verhindern!
In dem Vortrag mit Aktivist*innen aus dem Hambacher Wald soll es unter anderem um die folgenden Fragen gehen: Warum ist Braunkohleförderung ein Problem? Wie sieht der Widerstand der Waldbesetzung aus und warum ist er so wichtig? Wie ist es den Aktivist*innen bis jetzt gelungen einen Teil des Waldes vor der Rodung zu bewahren? Und wie kann auf die aktuelle Räumungsbedrohung reagiert werden?
_source_ : message received on 22. August 19 Uhr