Montag, 23. April 2018 - 19:00
Vortragsreihe 2018 - "We can't believe, we still have to protest this shit!"
Vortrag: "Kulturkampf und Gewissen. Ideologie und Organisationsstruktur der 'Lebensschutzbewegung' "
Eike Sanders
Die expliziten Anti-Abtreibungsorganisationen, christlicher Fundamentalismus und neurechter Antifeminismus drängen auch in Deutschland mit ihren Kampagnen in die Öffentlichkeit. Die 'Lebensschutz'-Bewegung will in die Offensive: Sie möchte nicht nur die Zugänge zu Schwangerschaftsabbrüchen erschweren, sondern führt auch einen Kulturkampf zur Retraditionalisierung der Geschlechter- und Familienverhältnisse, um christliche Moral und das ärztliche Gewissen. Damit ist sie Teil eines konservativen bis extrem rechten, in Teilen antidemokratischen, Aufwindes. Dabei können sie sich auf gesellschaftliche Diskurse berufen, die von einem breiten Spektrum verschiedener Gruppen bestimmt werden. Eike Sanders wird in ihrem Vortrag die antidemokratischen Potenziale der selbsternannten "Lebensschützer" und ihre politischen Strategien herausarbeiten.
_______________________________________
Eike Sanders ist Mitarbeiterin des Antifaschistischen Pressearchiv und Bildungszentrum Berlin apabiz e.V., wo sie seit zehn Jahren zentral zu dem Thema extreme Rechte und Gender forscht, publiziert und Bildungsarbeit durchführt. Ihre Schwerpunkte sind die "Lebensschutz"-Bewegung, Antifeminismus sowie Rechtsterrorismus. Sie ist Mitglied im Forschungsnetzwerk Frauen und Rechtsextremismus.
Vortragsreihe 2018 "We can't believe, we still have to protest this shit!"
- Für das Recht auf Abtreibung und körperliche Selbstbestimmung.
Im Rahmen der aktuellen Debatte um die Rechtslage zu Abtreibungen in Deutschland anlässlich des Falls Kristina Hänel haben wir das Bündnis für körperliche Selbstbestimmung Frankfurt ins Leben gerufen. Gemeinsam mit der Frankfurter Studierendenzeitschrift diskus organisieren wir nun eine Vortragsreihe, um uns aus verschiedenen Perspektiven mit dem Thema "Recht auf Abtreibung", theoretischen Debatten um das Recht auf körperliche Selbstbestimmung und (historischen) feministischen Kämpfen um dieses Recht zu beschäftigen. Insgesamt soll es 12 Vorträge geben.
Wir planen alle Veranstaltungen der Reihe mitzuschneiden und anschließend als Artikel in einer Ausgabe der diskus zum Thema "Recht auf Abtreibung" zu veröffentlichen.