Donnerstag, 7. Juni 2018 - 18:30
Of Frogs and Men. Zum Männlichkeitsbild der Neuen Rechten
Of Frogs and Men. Zum Männlichkeitsbild der Neuen Rechten
Vortrag von Veronika Kracher
Die traditionelle Männlichkeit befindet sich in einer Krise. Die Frauenquote, LGBTQ-Bestrebungen, hyperpotente Einwanderer: all das kann für den Durchschnittsmann ganz schön bedrohlich wirken. Kein Wunder also, dass da mancher verzweifelt wieder reaktionäre Vorstellungen von Geschlecht, Familie und Sexualität aufgreift und auf die Straße, in die Parlamente oder ins Internet tragen will. Wer vor allem von dieser Krise profitiert, ist die Bewegung der neuen Rechten. Antifeminismus ist ein integraler Bestandteil der neurechten Ideologie, die momentan in den USA, und Europa sowohl inner- als auch außerparlamentarisch erstarkt. Gerade das Internet ist zum wichtigen Schlachtfeld der Neuen Rechten geworden. Vertreter der amerikanischen "Alt-Right", die als Internetphänomen begann, sind inzwischen Mitglieder im Stab Donald Trumps und spielen auch anderweitig politisch eine nicht zu unterschätzende Rolle. Memes wie "Pepe, the Frog" sind zu einem faschistischen Symbol avanciert, in Subreddits wie "The_Donald" oder "Men going their own way" haben sich User eine rassistische und sexistische Echokammer geschaffen, die Identitäre Bewegung wirbt ihre Mitglieder auf Twitter und Instagram. Die maskulinistische Online-Subkultur der "Involuntary Celibates" beginnt, ihren bisher in erster Linie im Internet propagierten frauenfeindlichen Terror auf die Straße zu tragen: Alek Minassian ermordete im April in Toronto zehn Menschen unter dem Vorzeichen der "Incel-Rebellion", deren Ziel die konsequente Unterwerfung aller Frauen ist.
Das Geschlechterbild der Neuen Rechten artikuliert sich in der Aufwertung weißer Männlichkeit durch die permanente Abwertung des Nicht-Männlichen, als auch des vermeintlich Fremden. Antisemitismus, Rassismus und Antifeminismus treten hier nicht zufällig zusammen auf, sondern bedingen sich gegenseitig in dem Versuch einer verschwörungsideologischen Welterklärung, die im Vortrag analysiert wird.
Veronika Kracher studiert(e) Literaturwissenschaften und Soziologie in Frankfurt und Mainz, mit Fokus auf ideologiekritische und feministische Literaturtheorie. Nebenbei schreibt sie als freie Journalistin unter anderem für die "konkret", "Jungle World" und "taz", hauptsächlich über feministische Gesellschaftstheorie. Ansonsten tourt sie gerade mit der schwulen Marx-Lesung "The Cummunist Manifisto" durch die Bundesrepublik, um bei Schnaps und Gürkchen darüber zu berichten was auf der 1. Internationalen wirklich so passiert ist.
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Eine Veranstaltung aus der Reihe: "Gender Trouble? - Veranstaltungsreihe zu feministischer Theorie und Kritik"
23.05.2018 - Koschka Linkerhand, Randi Becker, Teresa Streiß: Buchvorstellung: Feministisch Streiten. Texte zu Vernunft und Leidenschaft unter Frauen
https://www.facebook.com/events/1045928662225…
30.05.2018 - Anastassija Kostan: Konzepte neomaterialistischer Feminismen
https://www.facebook.com/events/1812497625958…
07.06.2018 - Veronika Kracher: Of Frogs and Men. Zum Männlichkeitsbild der Neuen Rechten
https://www.facebook.com/events/9640833537487…
14.06.2018 - Ljiljana Radonić: Von der friedfertigen Antisemitin zur queertheoretischen Post-Zionistin
https://www.facebook.com/events/1965381744048…
21.06.2018 - Tove Soiland: Postödipale Subjekte und ihr Geschlecht
https://www.facebook.com/events/1642792575906…
27.06.2018 - Franziska Haug: Antisemitismus - ein Nebenwiderspruch in (queer)feministischen Diskursen?
https://www.facebook.com/events/1592692744110…
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Veranstaltet vom Referat für politische Bildung im AStA der Goethe-Universität Frankfurt am Main
https://www.facebook.com/events/9640833537487…